…und ich habe tatsächlich dran gedacht und kann mitbloggen. 😉
Und wer jetzt nicht weiß, was das ist: Frau Brüllen fragt immer am 5. eines Monats „Was machst Du eigentlich den ganzen Tag“
Dann lege ich mal los:
05:35 Uhr – der Wecker klingelt, ich höre wie Fred aufsteht. Ich selber mag aber noch nicht und kuschle mich noch mal für ein paar Minuten unter meine Decke und werde langsam munter. Als unser zweiter (Notfall-)Wecker um 05:45 klingelt, stehe ich dann doch auf. Nach dem Aufstehen gibt es die übliche Routine aus Duschen, Zähneputzen, Frühstück machen und Frühstücken. Nach dem Frühstück noch anziehen und Schminken. Meinen Anziehplan habe ich während dem Zähneputzen nochmal neu überlegt, mir ist eingefallen dass wir ja heute Kunden im Haus haben, die ich auch begrüßen wollte. Um 07:15 Uhr hetze ich im dunklen Hosenanzug und gestylt zum Auto und fahre los ins Büro.
Die knapp vierzigminütige Fahrt nutze ich wie immer für eine Mischung aus Landschaft schauen und überlegen, was im Büro so alles ansteht. Leider war es heute morgen neblig-trüb, so dass ich eher an der Tagesplanung arbeite als dass ich die Landschaft genieße.
Um kurz nach 8 Uhr treffe ich im Büro ein und merke gleich beim Betreten der Firma, das etwas nicht stimmt – meine Kollegin am Empfang wirkt gehetzt (sie ist sonst die Ruhe in Person) und ich frage sie was los ist. Sie gibt mir zu verstehen, dass für eine der angesetzten Besprechungen kurzfristig dreimal mehr Teilnehmer als geplant auftauchen werden, dass unser Azubi noch nicht da ist, dieser aber dringend in einem der Räume etwas umbauen sollte und außerdem rund 30 Schulungsteilnehmer erwartet werden, sie aber aufgrund der größeren Besprechung nochmal zum Bäcker müsste. Logischerweise lasse ich meine
Kollegin damit nicht alleine, ich sage ihr, dass ich gleich da bin, trage Handtasche und Jacke in mein Büro und fahre schon mal den PC hoch, bevor ich mich mit meiner Kollegin zusammen an die Bewältigung des Chaos mache. Da unser Azubi nicht auftaucht übernehme ich das abkabeln und umbauen des technischen Equipments und der Tische – was ich im einen Raum aus Steckdosen und Netzwerkdosen herausgezogen habe, bekomme ich im anderen Raum auch wieder eingesteckt, unsere Bodentanks mit den entsprechenden Dosen sind überall gleich beschriftet, man muss sich das nur von einem Raum in den
anderen merken. 😉
Nebenher koche ich Kaffee, räume die Spülmaschine aus und versorge die ersten eintreffenden Schulungsteilnehmer, darunter meinen kleiner Bruder, der den Rest der Woche bei uns zur Schulung ist. Die Kunden trudeln so nach und nach auch ein und ich bin froh, dass ich trotz Umbaumaßnahmen im schwarzen Hosenanzug noch ordentlich aussehe und gleich ein bisschen Smalltalk machen kann. Um kurz nach 9 Uhr haben meine Kollegin und ich alles im Griff und ich kann an meinen Schreibtisch.
In der Stunde nicht am Platz ist natürlich auch einiges aufgelaufen, so dass ich erst mal Rückrufe erledige und dringende Mails beantworte bevor ich dazu übergehen kann, das normale Tagesgeschäft anzugehen und noch einige Dinge aus dem Monatsabschluß zu erledigen. Zwischendrin den Rest des Vormittags der ganz normale Wahnsinn aus Anrufen, Mails und Kollegen die zu mir an den Platz kommen – getoppt lediglich von dem Moment gegen 10:30 Uhr, als ein relativ großer Kunde über unsere Rufbereitschaftsnummer anruft weil seine komplette IT -Umgebung steht. Das bedeutet auch immer, dass in der
betreffenden Firma nichts mehr geht und es unter anderem zu Produktionsausfall kommt. Hier ist absolut schnelles Reagieren gefragt und ich habe in weniger als fünf Minuten einen unserer Consultants informiert und bekomme von diesem nach einer Viertelstunde per Mail ein „Entwarnung, läuft alles wieder“ und kann durchatmen.
Zwischenzeitlich ist es kurz nach 12 Uhr und ich gehe mit einer Kollegin zum Bäcker um etwas zu Mittag zu essen – da ich nicht schon wieder Pizza oder belegtes Brötchen möchte, entscheide ich mich für die Tagessuppe, eine Erbsensuppe mit Wiener Würstchen. Während des Essens denke ich „wenn das meine Mutter sieht“ – ich hätte früher lieber freiwillig aufs Essen verzichtet als Erbsensuppe zu essen. 😉
Nach einer halben Stunde bin ich zurück im Büro und kann den Nachmittag damit verbringen, meine Mails abzuarbeiten und so ein bisschen schon meinen Urlaub nächste Woche vorzubereiten. Das normale Tagesgeschäft wie Terminvereinbarungen mit Kunden, Aufwandsschätzungen für neue Projekte und ähnliches läuft so nebenbei mit. Um kurz nach 17 Uhr ist Feierabend – ich muss pünktlich los, denn ich gehe davon aus, dass ich dran bin mit der Hunderunde, Fred ist auf einem Training und hat nach mir Feierabend. Im Auto telefoniere ich wie immer auf dem Heimweg mit meiner Mutter, zwischendrin klopft Fred an – also Mama „abwürgen“ und das nächste Gespräch annehmen. Fred erzählt mir, dass er etwa 10 Autominuten hinter mir ist und
wir besprechen noch kurz ob Hunderunde alleine oder zu zweit und was es zum Abendessen gibt.
Könnten wir theoretisch auch zu Hause machen, ist aber so sehr viel effizienter. Kurz vor zu Hause muss ich nochmal Anker werfen und die Kühe besuchen – ich habe die leere Milchkanne auf dem Rücksitz liegen, wenn ich das Milch holen vergesse gibt es morgen nichts zum Frühstück…
Um kurz nach 18 Uhr bin ich zu Hause, schon beim Öffnen der Wohnungstüre höre ich, wie mir Kelly entgegen getrippelt kommt und werde freudig begrüßt und abgeschleckt. Ich lege meine Sachen ab, ziehe mich um und dann ist erst mal ein paar Minuten Hundebegrüßung angesagt, bei der wir vom eintreffenden Herrchen unterbrochen werden. Auch das Herrchen wird stürmisch begrüsst und dann gibt es für Kelly kein Halten mehr – sie kennt die Vorbereitungen für die abendliche Gassirunde gut genug um zu wissen, was passiert. Warm eingepackt und mit Taschenlampe ausgestattet sind wir dann eine knappe Stunde
unterwegs, es tut gut nach Feierabend an die Luft zu kommen.
Wieder zu Hause landen wir beide am jeweiligen Rechner, ich weil ich bei Ravelry und Facebook lesen möchte, meine Blogrunde drehen und bloggen will, Fred weil er verschiedene Unterlagen heraussuchen möchte. Ich habe dann irgendwann angefangen, diesen Eintrag zu schreiben und gerade eben festgestellt, dass Abendessen doch ziemlich überbewertet wird. 😉
Vermutlich werde ich jetzt noch ein paar Reihen stricken bevor ich hundemüde ins Bett falle. Und um dem Running Gag aus dem letzten Tagebuch bloggen treu zu bleiben – ich hätte auch noch Wäsche in der Waschmaschine und dem Trockner….
(Wer das jetzt nachlesen möchte, dem sei der März dieses Jahres empfohlen…)