Urlaubstagebuch Rügen 2022 – Anreise

Auch dieses Jahr sind wir wieder auf unserer Herzensinsel – auch dieses Jahr wieder im gleichen Ferienhaus und so etwa im gleichen Zeitraum wie auch schon in den letzten vier Jahren. Flexibel können wir. Nicht. 😉

Unser Anreisetag war der Sonntag, das hatten wir bewusst so gewählt da wir beim Buchen des Bunkerlows davon ausgegangen sind, dass wir beide bis Freitag Nachmittag noch arbeiten müssen. Konnte ja keiner ahnen, dass dieses Jahr alles irgendwie anders ist.

Da wir den Schlüssel vorab immer per Post bekommen ist das auch immer sehr entspannt. Wir sind nach einem gemütlichen Frühstück und dem zusammenpacken der letzten Dinge gegen 10 Uhr in Leipzig gestartet und waren pünktlich zum Kaffee im Bunkerlow. Logisch, dass wir uns in der Bäckerei Arndt in Glowe dafür leckeren Kuchen geholt haben. 😉

Nach dem Kaffee wurde alles ausgepackt und eingeräumt, danach mussten wir natürlich direkt an den Strand und schauen, ob das Meer noch da ist bevor es zum Abendessen ins Restaurant Schaabe ging. Wir hatten zum Glück reserviert, ohne Reservierung wäre das nichts geworden.

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Irgendwann im Juni….

…hatte ich meine angefangene Strickjacke in die Sommerpause geschickt, weil mir die Wolle zu warm zum verstricken war. Es fehlten „nur noch“ die Ärmel und die Blende.
Eine gute Woche vor Beginn unseres Urlaubs an der Ostsee dachte ich mir, dass es eigentlich sinnvoller wäre, eine fertig gestrickte warme Strickjacke mitzunehmen anstatt das unfertige Strickstück im Urlaub zu beenden… 😀

Gesagt, getan – da ich dank Medikamenten im Moment eh nicht ganz so toll schlafe blieb mir auch genügend Zeit (#dasmachichnachts) um die Jacke rechtzeitig fertig zu bekommen. Die Tragebilder sind allerdings schon auf Rügen entstanden. 😉

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Die Jacke aus einer herrlich weichen Baby-Alpaca-Seiden-Mischung von Drops ist nach der Anleitung „Hanne“ von Nicolor  und genauso geworden wie erhofft – eine leichte, warme und leicht oversized sitzende gemütliche Strickjacke zum einkuscheln.

Gestern hatte ich….

…dann einen erneuten Kontroll-Termin in der Rheuma-Ambulanz der Uni-Klinik zur Nachbesprechung des stationären Aufenthaltes und um die weitere Medikation abzuklären. Die bisher durchgeführte Infusionstherapie mit Cyclophosphamid hat Wirkung gezeigt – zumindest dahingehend, dass auf den CT-Aufnahmen der Lunge keine sichtbaren Veränderungen zu sehen sind. Heißt also, dass die Lunge nicht weiter angegriffen wurde / wird. Das ist schon mal sehr gut.

Damit dieser Zustand gehalten werden kann, ist es allerdings notwendig dass ich zukünftig ein weiteres Medikament einnehme, die Ärzte der Uni-Klinik haben sich bei mir für Azathioprin entschieden, das ist ein Immunsuppressivum. Ohne dieses Medikament würde mein Körper sehr schnell wieder damit anfangen, gegen sich selbst zu arbeiten. Muss ja auch nicht sein.

Gestern Abend habe ich dann festgestellt, dass ich mich für die korrekte Einnahme von Azathioprin zukünftig ganz schön disziplinieren muss. Der enthaltene Wirkstoff verträgt sich nämlich nicht mit Milch oder Milchprodukten… Wer mich kennt, weiß dass diese Dinge ein Hauptbestandteil meiner Ernährung sind. Um einen optimalen Wirkungsgrad zu erreichen, lautet die Vorgabe, die Tabletten mindestens eine Stunde vor oder drei Stunden nach einer Mahlzeit oder dem Konsum von Milch einnehmen. Magenschonender ist die Einnahme nach dem Essen, auf nüchtern Magen muss ja nicht sein.

Das heißt für mich also zukünftig, nach Möglichkeit spätestens bis 8:30 fertig gefrühstückt zu haben, dann kann ich die Tabletten drei Stunden später einnehmen und die Lücke bis zur nächsten Mahlzeit mit Milch (meistens der Nachmittagskaffee) ist lang genug. Die abendliche Einnahme ist weniger schwieriger, da wir eh nicht so spät essen.
Dummerweise enthält mein Medikationsplan noch zwei weitere Medikamente, die ich vor dem Frühstück zeitversetzt einnehmen muss – auch das gilt es zu beachten. Aber man wächst ja mit seinen Aufgaben und ich war (zum Glück) noch nie ein Langschläfer…

Manchmal hilft nur…

…selbst basteln, wenn es genau „DIE“ perfekte Lösung sein soll. 😉 Deswegen habe ich mir für das nächste Jahr die Kalendereinlagen für meinen Filofax selbst erstellt:

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Bisher hatte ich mir immer bei Etsy Kalendereinlagen bestellt, weil ich die Standardteile von Filofax nicht mag. Die waren ganz ok, aber halt nicht zu 100% die richtige Version. Ich finde das nämlich durchaus sinnvoll, wenn ich oberhalb der einzelnen Tage Platz für Notizen / nicht tagesgenaue Aufgaben habe.

Auf meiner Festplatte schlummert ja seit einiger Zeit eine Word-Vorlage für meine Filofax-Einlagen, die ich immer wieder brauche. Mit ein bisschen Fleiß- und Bastelarbeit wurden daraus perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnittene Planereinlagen, in der alle festen Termine (Feiertage, Geburtstage) schon mit drin stehen. Jetzt brauche ich nur noch etwas festeres Papier und dann kann ich mir die Teile irgendwann ausdrucken, zuschneiden und lochen. 🙂

Durch Zufall habe ich heute passendes Papier gefunden, in der von mir gewünschten Stärke und in vielen verschiedenen Farben. Damit habe ich jetzt auch die Möglichkeit, wichtige Seiten (wie z.B. meinen Medikamentenplan) im Filofax deutlich hervor zu heben.

Seit wir einen Garten…

…haben ist der Balkon so ein bisschen zum Stiefkind mutiert. Was aber nicht heißt, dass er nicht trotzdem hübsch ist:

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Allerdings bepflanze ich ihn nicht mehr ganz so aufwändig wie früher, er muss pflegeleicht sein. Und da habe ich festgestellt, dass eine Bepflanzung mit Weihrauch, kleinblütigen Petunien und Husarenknöpfchen für mich genau das richtige ist. Wächst quasi von selbst, ist nicht so sehr hitzeempfindlich und sieht toll aus. Von oben und von unten betrachtet.

Westknits MKAL 2022

Im Oktober startet wieder der alljährliche Mystery KnitAlong des Designers Stephen West. Da ich seine Tuchdesigns sehr mag und dieses Jahr ja vermutlich auch genügend Strickzeit habe, habe ich beschlossen den MKAL mit zu machen.

Ich finde das immer sehr spannend, wenn man vorher nicht so genau weiß wie das Tuch hinterher dann aussieht – bei einem MKAL wird jede Woche nur ein Teil der Anleitung veröffentlicht. Nach eingehender Recherche in meinem Stash und den Weiten des Internets 😉 bekomme ich es sogar hin, mal wieder ein gut abgelagertes Wollschätzchen zu verarbeiten und musste nur einen Teil der benötigten Wolle dazu kaufen:

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Das dunkelviolette und der gelbe Strang ist Cascade Heritage Silk (dazu gekauft), die beiden hell-lila Stränge in der Mitte stammen vom Zauberglöckchen und sie warten schon seit zehn Jahren auf ihren großen Auftritt.

Das nächste Oberteil…

…für mich ist fertig gestrickt:

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Eine modifizierte Elfe aus einem Farbverlaufsgarn von der Bobbelbox. Der hatte mit 400g Gewicht eine Lauflänge von 1500 Metern. Erfahrenen Strickerinnen 😉 hätte beim Aussuchen der Anleitung auffallen können, dass das deutlich zu viel Garn für die Anleitung ist. Da ich aber nicht so viel stricke 😉 dämmerte mir erst ziemlich spät, dass ich für das Shirt nur einen halben Bobbel benötige. Ich werde also nachher gleich eine weitere Variante anschlagen um die zweite Bobbelhälfte auch zu verarbeiten. 😀

Meine Abwandlung der Anleitung ist das vorne eingesetzte Dreieck mit einem Rand aus Hebemaschen, die Idee habe ich mir aus der Anleitung „Desert Flower Tee“ geklaut. Damit das Shirt nicht zu weit wird habe ich im Body dann in den „Seitennähten“ in jeder achten Reihe wieder vier Maschen abgenommen.

Ich bin…

…wieder zu Hause. Und einige Bilder vom Wochenende sehen eher nach Urlaub als nach Krankenhaus aus. 😉 😉

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Die Rheuma-Station der Uni-Klinik ist aktuell wegen eines Wasserschadens in einem älteren Bau auf dem Gelände untergebracht – das hatte Vor- und Nachteile. Nachteil ganz klar alt und unmodern (keine Dusche im Zimmer, nur Waschbecken und WC), dazu enge und dunkle Dreibett-Zimmer. Dafür stand man direkt nach Verlassen der Station in dem kleinen Park, der zur Uni-Klinik gehört. Und das war in den letzten Tagen tatsächlich mein Haupt-Aufenthaltsort, ich war nur dann im Zimmer wenn es unbedingt notwendig war. Ich hatte nämlich eine Zimmernachbarin, die war absolut nicht auszuhalten. Aber so überhaupt nicht. Da wurde morgens um kurz nach 7:30 Uhr schon der Fernseher eingeschaltet, das Ding lief dann zwölf oder vierzehn Stunden am Stück – immer nur Trash-TV vom feinsten. Zum Glück ohne Ton. Aber da der Fernseher so an der Wand hängt, dass man ihn von allen Betten aus sehen kann hatte man halt immer das Geflimmer vor Augen. Nebenher wurde dann lautstark telefoniert oder am Handy zusätzlich noch irgendwas anderes angeschaut. Und zusätzlich wurde alles, was im Fernsehen lief noch kommentiert. Ich kam aus dem Augenrollen nicht heraus und habe immer, wenn es irgendwie ging die Flucht ergriffen. Die graue Bank gegenüber vom Stationseingang war meine Rettung. 😀 Da die Mitpatientin sehr merkbefreit war (ist) half es auch nicht, deutliche Ansagen zu machen – sie hat es schlichtweg nicht kapiert, dass ihr Verhalten rücksichtslos ist. hier geht’s weiter….