…. fiel die Mauer. Und ich habe festgestellt, ich kann mich noch sehr deutlich an diesen Abend erinnern, weiß noch sehr genau wo und wie ich diese denkwürdigen Stunden verbracht habe. Ich war damals mit meinem Mann unterwegs, dieser hatte Nachtschicht und ich hatte ihn begleitet, so ab und an fand ich es witzig auf seinen Touren mit dem LKW dabei zu sein. Die Änderungen und „Unruhen“ in der damaligen DDR waren mir nicht entgangen, wie auch, der Sommer 89 war geprägt davon. An diesem Abend hatten wir eine Tankstelle in der Nähe von Sigmaringen auf der schwäbischen Alb zu beliefern. Wir hatten unterwegs kein Radio an und als wir auf der Tankstelle ankamen, sahen wir, dass das kleine Kassenhäuschen trotz der späten Uhrzeit voller Menschen war, die gebannt auf einen dort aufgestellten Fernseher schauten. Als wir aufstiegen riefen uns schon die ersten entgegen: „Das müsst ihr euch ansehen, die Mauer ist gefallen, die Leute können einfach so in den Westen“. Uns war dann egal, dass da ein ganzer LKW aufs ausladen wartete, wir haben uns dazu gestellt und mit ferngesehen und uns gefreut und von den Bildern aus Berlin anstecken lassen.
Heute stelle ich leider immer wieder fest, dass die Mauer in manchen Köpfen doch noch da ist wenn ich erzähle, dass ich mal wieder eine Woche in den neuen Bundesländern verbracht habe. Nach dem Motto „wie kann man da nur Urlaub machen“ – es gibt wunderschöne Städte dort. Ich bin froh, dass es diese Mauer nicht mehr gibt, denn wenn sie noch stünde – dann hätte ich letztes Jahr einen mir jetzt sehr wichtigen Menschen niemals kennengelernt…