Jahresrückblick 2020 – Gestricktes

Mein Strickjahr ging dieses Jahr nur bis Juli – ab (seit) August hatte (und habe) ich starke Schmerzen im rechten Handgelenk. Der Alptraum jeder Strickerin – Karpaltunnelsyndrom. Teilweise so schlimm, dass mir nachts der komplette rechte Arm taub wurde. Mittlerweile ist es etwas besser, aber es hat seine Gründe, warum ich bei der Adventsstola nur langsam vorwärts komme…

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Jahresrückblick 2020

Januar
Der Januar (sprich die Silvesternacht) beginnt schon sehr bescheiden, ich stehe mit den Hunden im Auto alleine auf einem Waldweg in Brandenburg, weil das Ferienhäuschen alles andere als böllerfrei ist. Zu dem Zeitpunkt ahne ich zum Glück noch nicht, dass der bescheidene Jahreswechsel für dieses Jahr symbolträchtig ist. Zwei Tage später brechen wir unseren Urlaub ab – der große Hund gefällt uns überhaupt nicht und uns ist es lieber, den bekannten Tierarzt aufzusuchen. Es wird der erste von vielen Besuchen. Die gewohnte Umgebung zu Hause tut der Großen augenscheinlich gut, auch wenn es ihr alles andere als gut geht. Wir feiern trotz allem meinen Geburtstag, der Monat geht erst mal so bescheiden weiter – zusätzlich zum großen Hund bin ich jetzt auch noch krank, mein Rücken plagt mich höllisch. Ich bin krankgeschrieben, das ist auch gut so, denn so kann ich dauernd bei unserem großen Hund sein. Ende des Monats haben wir eine letzte große Untersuchung für Kelly geplant, eigentlich ist uns aber vorher schon klar, dass wir Kelly aus der Tierklinik nicht mehr mit nach Hause nehmen können. So ist es dann auch, am 31.01. tritt mein großer Hund seine Reise über die Regenbogenbrücke an.

Februar
Ich bin immer noch krank geschrieben, dank Physiotherapie kann ich mich wenigstens wieder bewegen. Mitte des Monats genieße ich zusammen mit meiner Mutter ein Wellness-Wochenende im Eichsfeld, zu dem Zeitpunkt konnte noch keiner ahnen, dass ich sie dann für lange Monate nicht sehen kann. Gegen Ende des Monats wird das Thema Corona immer präsenter, auch ich mache die ersten „Hamsterkäufe“ – wobei das lediglich bedeutet, dass ich mein Einkaufsverhalten von „ich renne wegen jeder Kleinigkeit“ auf „ich gehe einmal pro Woche“ umstelle und moderat Vorräte anlege.

März
In der ersten März-Woche ist Fred eine Woche alleine an der Ostsee im Urlaub – er hat noch Urlaub und braucht dringend Tapetenwechsel, ich habe keinen Urlaub mehr. Mitte März wollen meine Eltern ihre goldene Hochzeit feiern, eigentlich soll es eine große Familienfeier in Stuttgart geben. Nach einem großen telefonischen Familienrat beschließen wir, dass es besser ist, wenn die Feier nicht stattfindet. Das ist alles zu unsicher. Der Mann und ich nutzen den letzten Samstag vor dem ersten Lockdown und machen einen Ausflug nach Kahla, wir gönnen uns ein neues Geschirr. Schön bunt, das kommt genau richtig. Ansonsten isolieren wir uns fast vollständig und meiden jeden Außenkontakt, Fred ist zu 100% im Homeoffice, ich muss noch ins Büro. Im März besuche ich den ersten Stricktreff per Zoom-Meeting, es fühlt sich alles sehr surreal an. hier geht’s weiter….

Es kann der Frömmste…

…nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. 🙁

Ob wir jetzt diejenigen sind, die in Frieden leben wollen oder die „bösen“ Nachbarn kommt vermutlich darauf an, wen man fragt. 😉 Aber der Reihe nach – seit März gibt es bei uns Nachbarn, deren Kind Blockflöte lernt / übt. Viel und ausdauernd, über längere Zeiträume, bisher auch ohne auf Ruhezeiten zu achten. Geübt wird im Wohnzimmer – da unsere Wohnungen alle den gleichen Grundriss haben, bekommen wir jede Übungsminute akustisch 1:1 mit. Und wer Blockflöte kennt, weiß wie schrill das klingen kann.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag war es mir dann irgendwann zu viel nachdem wir auch an den Tagen vorher ausdauernd zu allen möglichen Uhrzeiten beschallt wurden. Feiertagsruhe? Fehlanzeige… 🙁 hier geht’s weiter….

Ich habe fertig….

….wird ja auch Zeit, knapp dreieinhalb Jahre nach dem Blogumzug. 😀

Heute Morgen hatte ich aus Gründen senile Bettflucht (dabei ist es der Ärger mit den Nachbarn eigentlich gar nicht wert, dass er mir den Schlaf raubt…) und weil ich ja immer noch nicht wirklich stricken kann, dachte ich, ich könne ja wieder ein bisschen alte Blogeinträge hier im „neuen“ Blog integrieren. Und dann habe ich gesehen, dass mir „nur“ anderthalb Jahre, nämlich ab Mitte 2015 und 2016, fehlen und habe beschlossen, dass das dieses Jahr noch fertig wird.

Et voilà – ich habe es geschafft! 😀

1. Weihnachtsfeiertag 2020

Den heutigen Tag haben der Mann und ich mit einer Hunderunde begonnen – vor dem Frühstück. 🙂 Da waren wir uns wenigstens sicher, den Leipziger Auwald für uns alleine zu haben. 😉 Nach einem kleinen Frühstück habe ich die Gänsebrust in den Ofen geschoben, ein anderes Mittagessen kommt für den ersten Feiertag nicht in Frage. Auch wenn der Gänsebraten bei meinen Eltern definitiv besser schmeckt. Und ich musste dieses Jahr auf meine geliebten böhmischen Knödel verzichten, es gab „nur“ Kartoffelknödel.

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Nach dem Mittagessen habe ich mich mit dem Strickzeug aufs Sofa verzogen, meine Adventsstola weitergestrickt und die ersten beiden Teile von Sissi angeschaut – das gehört auch irgendwie zu Weihnachten. 🙂

Und wie jedes Jahr…

…an Heiligabend durfte ich auch dieses Jahr ein Wichtelpäckchen von Ravelry auspacken. Meine Wichtelmama hat sich wirklich viele Gedanken gemacht und mir ein liebevoll gestaltetes Päckchen geschickt, dessen Inhalt mich sehr gefreut hat:

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Ich durfte ein paar wunderschöne Socken und dazu passende Handstulpen auspacken, außerdem gab es eine Dose Plätzchen, Birnen-Kürbis-Marmelade und leckere Trinkschokolade von Lindt. Der absolute Hingucker in dem Paket ist aber ein Projektbeutel aus einem ganz tollen, mit Hunden bedruckten Stoff. Der ist so zuckersüß, den will ich als täglichen Begleiter haben.

Auch ich hatte bei dem Wichteln natürlich ein Wichtelkind, für das ich ein Päckchen packen durfte:

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Mein Wichtelkind hatte es mir mit seinem Wunschzettel wirklich sehr einfach gemacht und ich hatte viel Spaß beim Zusammenstellen des Päckchens. 🙂

Heiligabend 2020…

…verlief dank Pandemie anders als erhofft und gedacht, aber trotzdem mit der Familie und gemütlich. Auch wenn der Tag erstmal mit einem verstopften Abfluss anfing und wir noch eine Rohrreinigungsfirma anrufen mussten, damit wir über die Feiertage keine Probleme damit haben. Aber da wir an den Tagen vorher alles vorbereitet hatten war das zwar kurz ärgerlich, aber mehr auch nicht…

So richtig weihnachtlich wurde es für mich dann das erste Mal gegen 16:3o Uhr – da bei den Nachbarn der Weihnachtsmann dieses Jahr nicht kommen konnte, musste das Christkind einspringen. 😉 Unsere Nachbarn sind mit den beiden Kindern zu einem „Wir warten aufs Christkind“-Spaziergang aufgebrochen und in dieser Zeit habe ich die Weihnachtsgeschenke unter dem Baum versteckt. Und weil ich da eine liebgewordene Kindheitserinnerung daran habe, hat das Christkind im Treppenhaus auf der letzten Treppe auch deutliche Hinweise hinterlassen, dass es da war…

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Und seltsamerweise hat das Christkind in der Zwischenzeit auch bei uns Geschenke unter den Baum gemogelt. Die Bescherung in der Familie fand in diesem Jahr als Videokonferenz statt, dank technikaffinem Mann im Haus wurde der Fernseher bequem als zweiter Monitor genutzt. Ungewohnt, aber so war trotzdem keiner von uns alleine. Nach der Bescherung gab es bei uns dann noch lecker Fondue, nach dem Abendessen habe ich mir die katholische Christmette angesehen, die im WDR übertragen wurde. Danach wollte ich eigentlich ins Bett, uneigentlich bin ich beim Ausschalten des Fernsehers noch bei „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ hängen geblieben und habe mir das auch noch angesehen.
Alles in allem ganz anders als gewohnt, aber deswegen nicht weniger gut.