Es kann der Frömmste…

…nicht in Frieden leben, wenn es dem Nachbarn nicht gefällt. 🙁

Ob wir jetzt diejenigen sind, die in Frieden leben wollen oder die „bösen“ Nachbarn kommt vermutlich darauf an, wen man fragt. 😉 Aber der Reihe nach – seit März gibt es bei uns Nachbarn, deren Kind Blockflöte lernt / übt. Viel und ausdauernd, über längere Zeiträume, bisher auch ohne auf Ruhezeiten zu achten. Geübt wird im Wohnzimmer – da unsere Wohnungen alle den gleichen Grundriss haben, bekommen wir jede Übungsminute akustisch 1:1 mit. Und wer Blockflöte kennt, weiß wie schrill das klingen kann.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag war es mir dann irgendwann zu viel nachdem wir auch an den Tagen vorher ausdauernd zu allen möglichen Uhrzeiten beschallt wurden. Feiertagsruhe? Fehlanzeige… 🙁

Ich habe mir also ein Herz gefasst, bei den Nachbarn geklingelt und einfach nur mal nachgefragt, ob ihnen denn bewusst wäre, dass man das Flöte üben auch in der Nachbarwohnung hören könne (hätte ja sein können, dass ihnen das nicht bewusst ist) – die Antwort „ja“ hat mich dann kurzzeitig sprachlos gemacht. Auf meine nächste Frage, ob sie sich vorstellen könnten, dass das für uns unangenehm und störend ist, weil es uns die Ruhe im Wohnzimmer nimmt gab es eine patzige Antwort im Sinn von „das Kind hat Bedürfnisse, die muss es ausleben können“. Die Diskussion ging ergebnislos noch eine Weile hin und her, dann flog die Tür zu. Es wurde dann per Whatsapp noch weiter diskutiert, das Einzige was sich geändert hat, ist die Tatsache dass wir uns wieder auf die in der Hausordnung vorgegebene Ruhezeit verlassen können und nur noch zwei Stunden am Tag geübt werden. Einsicht über eventuelles Fehlverhalten? Nicht vorhanden. Die Ruhezeiten werden übrigens exakt eingehalten, um 12:59 Uhr erklingt der letzte Ton, um 15:01 geht es dann weiter… Es ist ja nicht so, dass das Kind ein Kinderzimmer zum Üben hätte bzw. vielleicht auch ein anderer Raum in der Wohnung genutzt werden könnte – auch die Nachbarn haben eine Vierraum-Wohnung…

Heißt für mich aktuell – Urlaubserholung und entspannt auf dem Sofa sitzen ist quasi nicht möglich. Den heutigen Tag habe ich komplett am Schreibtisch verbracht, wenn ich mich im Wohnzimmer aufhalten will stecke ich mir Ohropax in die Ohren um den schrillen Tönen zu entgehen…. Da macht zu Hause sein so richtig Spaß… *ironie off*

 

Und bevor jetzt jemand mit erhobenem Zeigefinger um die Ecke kommt – ich weiß, dass es zulässig ist das in der Wohnung geübt wird und dass wir als Nachbarn das ein Stück weit auch aushalten müssen. Ist so weit ja auch in Ordnung. Und trotzdem würde ich mir wünschen, dass es auch ein bisschen Rücksicht von Seiten der Nachbarn gäbe, Stichworte anderer Raum, Sonn- und Feiertagsruhe. Ich glaube, selbst Profimusiker gönnen sich mal einen Tag Pause… Aber wer seine Kinder nach deren Bedürfnissen erzieht hat vermutlich kein Interesse daran, die Bedürfnisse der Nachbarn auch noch zu berücksichtigen…

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3 Kommentare

  1. Du Arme, ich fühle mit Dir. Ich bin ja sonst nicht so der Racheengel, aber kannst Du Dir nicht vielleicht irgendwo den Radetzky-Marsch besorgen und auf 2-Std-Schleife programmieren? Ich meine, wenn Du grad das Bedürfnis hast, mal ein paar Stunden lang zu Marschmusik zu putzen… Bedürfnisse muß man ja ausleben, haben wir heute gelernt. 😉 Aber Ironie off, Blockflöten gehören verboten, das ist selbst in den besten Fällen nicht so wirklich Musik, was da rauskommt. Ich bin sicher, die Dinger sind noch von der Inquisition übrig.

    • Ideen hätte ich viele, umsetzen werde ich keine einzige davon. Ich will mich nicht auf das gleiche, rücksichtlose Niveau begeben wie die Nachbarn. 🙂
      Ich bin eher die, die sich zwei Tage vor Silvester proaktiv bei allen Hausbewohnern per WhatsApp entschuldigt und um Verständnis bittet, weil der Hund durch die Knallerei deutlich öfter bellt als sonst….

      • Da hast Du natürlich recht, auf manches Niveau möchte man nicht runter. Für den Streßabbau ist so eine Sammlung kreativer Lösungsansätze allerdings manchmal Gold wert. 😉

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