Von der Seele geschrieben…

Ich mag keine Wochenenden – und im Moment mag ich noch nicht mal die Abende auf dem Sofa. Ich sitze viel zu oft hier und grüble darüber nach, ob ich alles richtig mache und richtig gemacht habe. Das was ich jetzt habe, nämlich lange Abende allein auf dem Sofa, das hatte ich früher auch schon. Hier hat sich für mich nichts geändert, auch wenn sich sonst für mich alles verändert hat. Im Normalfall ist es ja auch das was ich wollte, ich habe mich ja dafür entschieden, mein Leben alleine zu leben. Aber jetzt gerade frage ich mich immer wieder: „War’s das jetzt? War das dein Leben? Was ist mit Deinen ganzen Träumen passiert, die Du hattest? Du wolltest Kinder, ein schönes Familienleben – du bist knapp 37, das wird wohl nichts mehr.“
Und ganz tief drinnen entdecke ich Gefühle, die ich so bisher nicht kannte – Neid und Eifersucht auf die Frauen, die genau das haben und nicht zu schätzen wissen und es oft achtlos mit den Füßen treten. Im Gegensatz zu früher könnte ich jetzt zwar fortgehen – aber im Moment? Nicht mal das ginge jetzt, ich wäre ja nicht mal in der Lage mich zu unterhalten. Und wohin soll ich denn gehen? Alleine macht es ja auch keinen Spaß, egal was. Also sitze ich Abend für Abend auf dem Sofa, höre Musik und hänge meinen Gedanken nach. Was dabei rauskommt? Nichts, was mich weiterbringt, die Abende enden damit, dass ich weinend ins Bett gehe und vor dem Aufstehen am nächsten Morgen graut mir sehr oft. Nicht ohne Grund habe ich mich die letzten Wochen und Monate in meine Arbeit gestürzt.
Ja, es gibt Tage an denen geht es mir gut, Tage an denen ich nicht alleine bin, Tage an denen der für mich wichtigste Mensch in meinem Leben da ist und mich umsorgt. Aber das ist eben „geliehenes Glück“, begrenzt auf Zeiträume die sich nicht oder nur schwer beeinflussen lassen. Tage, die nur schwer im Voraus zu planen sind – und die viel zu schnell vorbei sind. Und dann heißt es wieder warten, Tage und Stunden bis zum nächsten Wiedersehen zu zählen und doch wissen, dass es wieder nur begrenzt ist.

Notbremse…

… oder so was in der Art:

Ich fühle mich meinem Job im Moment „nicht gewachsen“ – die Probleme mit meiner Stimme belasten mich mehr, als ich gedacht hätte. Meine Logopädin meint, eine völlig normale und zu erwartende Reaktion. Heute morgen nur kurz ins Büro, eine Art „Übergabe“ gemacht und dann beim HNO-Arzt angerufen und einen Termin vereinbart. Ich bin gespannt, was der dazu sagt… Ich fühle mich nur innerhalb meiner eigenen vier Wände oder in Gesellschaft von Menschen, die das Problem kennen am wohlsten. Alles andere? Stress pur, denn die Reaktionen anderer sind oft nur schwer zu ertragen. Und sich in lauter Umgebung mit jemandem zu verständigen? Schwer bis unmöglich…

 

Seit gestern Abend…

… weiß ich, wie man Ecken strickt. Geht nicht? Geht doch:

Ich bin letzte Woche beim Querlesen diverser Blogs über einen Eintrag gestolpert, in dem eine Decke mit dem Namen „Ten Stitch Blanket“ beschrieben wurde. Die (englische) Anleitung dazu findet man im Internet – eine Schneckendecke sozusagen, nur rechts gestrickt und in diversen Strickblogs als sehr leicht beschrieben.
Ich bin dann relativ schnell auch bei der Wolle fündig geworden, Sockenwolle von Regia mit Bambusanteil – fühlt sich klasse an und lässt sich leicht verstricken.
Ich finde die Idee klasse und dank kompetenter Hilfe habe sogar ich Strickidiotin kapiert wie das mit den Ecken funktioniert – wenn man es begriffen hat ist es wirklich einfach umzusetzen. Jetzt habe ich zwei Strickwerke hier rumliegen – genadelt wird mal hier mal da.