Jahresrückblick 2022

Auch dieses Jahr gibt es einen Jahresrückblick. Wie immer sind die Monatsüberschriften verlinkt und führen ins jeweilige Monatsarchiv.

Januar

Man kann es aus den wenigen Blogbeiträgen nicht herauslesen, aber mir geht es ziemlich bescheiden. Noch bin ich der Meinung, dass meine permanente Kurzatmigkeit wieder vergeht und meine ständige Erschöpfung nur daher kommt. Unsere Tage zu Hause sind ungewohnt, ich arbeite vom Homeoffice aus, der Mann hat frei – ihm wurde zum Jahresende 2021 gekündigt. Alles in allem passiert im Januar nicht viel bei uns.

Februar

Der Februar unterscheidet sich vom Januar nur darin, dass ich zwischenzeitlich von meiner Hausärztin krank geschrieben wurde, weil ich nicht mal mehr in der Lage bin mich innerhalb der Wohnung zu bewegen ohne nach Luft zu ringen. An „aus dem Haus gehen“ ist nicht zu denken. Da kein zeitnaher Termin bei einem Lungenfacharzt zu bekommen ist, schickt mich meine Hausärztin Ende Februar ins Krankenhaus. Ich habe ziemlichen Schiss davor, sehe allerdings ein, dass es so nicht weitergehen kann. Der Mann hat in der Zwischenzeit einen neuen Job in Aussicht, kann dort aber erst zum 01.04. beginnen.

März

Anfang März liege ich immer noch im Krankenhaus, allerdings mittlerweile in der Uni-Klinik und werde „auf links gedreht“. Die intensiven Untersuchungen bringen eine Diagnose ans Tageslicht, die mein / unser Leben komplett auf den Kopf stellt. Dachte ich im Januar doch noch, dass ich die ganzen Beschwerden wieder loswerde…
Mitte März werde ich aus dem Krankenhaus entlassen und auch wenn ich nach wie vor kurzatmig bin, komme ich doch deutlich besser zurecht als in den Wochen davor. Und seit dem Aufenthalt in der Uni-Klinik ist auch meine Lust am Stricken wieder zurück gekehrt. Ich bin weiterhin krank geschrieben, meine Tage sind angefüllt mit Arzt- und Physioterminen. Nebenbei räume ich auf und um soweit ich es kann und versuche, mich an mein neues „Normal“ zu gewöhnen.

April

Der Mann geht wieder täglich ins Büro, ich bin weiterhin krank geschrieben und versuche meine Tage zu Hause irgendwie sinnvoll zu gestalten. Was nicht so einfach ist, weil ich mich oft überschätze und mir dann im wahrsten Sinn des Wortes die Luft ausgeht. Ostern wollen wir bei meinen Eltern verbringen, allerdings macht uns dann am Gründonnerstag mein positiver Coronatest einen Strich durch die Pläne. Am Ostermontag ist dann auch der Test des Mannes positiv. Da wir beide dreifach geimpft sind ist Corona bei uns tatsächlich nur eine heftige Erkältung. Trotzdem sind wir froh, als wir es überstanden haben.

Mai

Auch der Mai verläuft ruhig – ich bin weiterhin krank geschrieben, der Mann geht jeden Tag ins Büro. Ich versuche, mir die Tage weiterhin halbwegs schön zu gestalten, bekomme allerdings sowas wie „Lagerkoller“ und traue mir erste Ausflüge zu. Allerdings lande ich dabei immer wieder schnell auf dem Boden der Tatsachen, weil mich das alles doch ziemlich anstrengt. Zum Glück wird das Wetter irgendwann so schön, dass ich Zeit im Garten verbringen kann.

Juni

Ich bin immer noch krank geschrieben, beim Mann zeichnet sich ab, dass sein neuer Job nicht das hält, was ihm zugesagt wurde. Meine Tage bestehen aus Stricken, Arztterminen, Physiotherapie. Einziger Lichtblick in dem Monat – wir haben einen Handwerker gefunden, der uns im Garten eine Terrasse nach unseren Vorstellungen anlegt.

Juli

Fast unverändert zu Juni – ich bin nach wie vor krank geschrieben, der Mann hat Stress im Büro. Unser Kirschbaum trägt reichlich Früchte, Ernte und Verarbeitung sind ein ziemlicher Kraftakt für uns. Aber irgendwie schaffen wir es. Generell läuft der Garten gerade irgendwie „so nebenher“, ich kann nichts mehr wirklich machen. Unsere Terrasse ist fertig, der Garten wird zu unserem Sommer-Wohnzimmer, wir übernachten häufig dort. Allerdings treiben mich die hohen Temperaturen häufig zurück in die Wohnung, die warme Luft erschwert mir das Atmen. Ende Juli erhalte ich die letzte von sechs Infusionen, damit entspannt sich mein Kalender etwas, weil ich nicht mehr so häufig Arzttermine habe.

August

Ich bin immer noch krank geschrieben, der Mann hat noch mehr Stress im Büro. Seine Stellensuche war allerdings erfolgreich, so dass er seine Kündigung abgeben kann. Der August ist für mich kräftetechnisch anstrengender als die Monate davor – Klassentreffen in Stuttgart, Wollfest in Düsseldorf, Ausflug nach Erfurt. Auch wenn mich jeder einzelne Ausflug in die Knie zwingt möchte ich auf keinen einzigen verzichten. Dazwischen erhole ich mich im Garten. Ende August habe ich einen Termin zur Nachkontrolle der Infusionstherapie in der Uni-Klinik.

September

Den Monatsanfang September verbringe ich in der Uni-Klinik, da der Arzt bei der Nachkontrolle mit einigen Werten nicht zufrieden war. Der Aufenthalt ist aufgrund einer Mitpatientin ziemlich anstrengend, ich bin froh dass ich viel Zeit außerhalb des Zimmers verbringen kann. Wieder zu Hause verbringe ich die Tage wie immer – strickend auf dem Sofa. Mitte des Monats ein erneuter Kontrolltermin in der Uni-Klinik, ich bekomme ein weiteres Medikament verordnet. Lichtblick des Monats – wir sind anderthalb Wochen im Urlaub auf Rügen. Die Meerluft tut mir gut, wir können tatsächlich einige kleine Ausflüge machen. Über den Stress, den der Mann bis zu seinem letzten Arbeitstag im Büro hat breite ich den Mantel des Schweigens.

Oktober

Immer noch krank geschrieben, so langsam gewöhne ich mich an den Gedanken dass sich dieser Zustand auch nicht mehr ändern wird. Der Mann soll eigentlich zum 04.10. bei seinem neuen Arbeitgeber beginnen, ist allerdings aufgrund einer bakteriellen Infektion der Lymphwege erstmal krank geschrieben. Die Tage bringen uns ziemlich an unsere Grenzen, beide krank ist eine unschöne Situation. Ende des Monats ist der Mann dann das erste Mal für ein paar Tage beruflich unterwegs, auch hier stelle ich schnell fest, dass mich das überfordert.

November

Der November ist für mich auch nicht anders als die Monate davor, ich bin immer noch krank geschrieben. Trotzdem verbringe ich ein tolles Mädelswochenende im Taubertal, freue mich danach über eine Woche Übernachtungsbesuch von der allerbesten Freundin und bin dann eine knappe Woche bei meinen Eltern. Die Quittung bekomme ich danach – Ende November hänge ich völlig in den Seilen.

Dezember

Immer noch krank, immer noch völlig erschöpft. Und immer noch dickköpfig – Weihnachtsdeko und Weihnachtsbäckerei müssen sein. Den großen Teil der Tage verbringe ich antriebslos auf dem Sofa. Erst in der Woche vor Weihnachten dämmert mir die Erkenntnis, dass mein „müde, müde, müde“ auch mit einer zu niedrigen Kortisondosis zusammenhängen könnte und erhöhe diese. Und tatsächlich bessert sich mein Erschöpfungszustand etwas.
Weihnachten verläuft ruhig und entspannt mit der Familie, direkt anschließend starten wir in unseren Silvesterurlaub ins Alte Land vor den Toren Hamburgs.

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