…liegen zwischen diesen beiden Bildern:
Kelly ist grau geworden um die Schnute, aber die äußerlichen Veränderungen sind nichts zu den Veränderungen, die mein Herzenshund im Wesen und in ihrem Verhalten durchgemacht hat. Vier Jahre ist das jetzt schon her, dass ich diesen Hund kennenlernen durfte. Am Anfang hat sie mir ganz schön viel Respekt eingeflößt mit ihrer Vorgeschichte und ihrer quirligen Art.
Kelly war bzw. ist mein erster Hund – da gleich einen Malinois-Mischling zu haben ist eine ganz ordentliche Hausnummer. Die Rasse wird nicht umsonst sehr häufig bei Polizei und Zoll als Diensthund eingesetzt, es sind intelligente, willensstarke T iere. Und bis auf ihre Körpergröße ist Kelly halt durch und durch rassetypisch…
Aber wie heißt es so schön? „Man bekommt nicht den Hund, den man braucht, sondern den, den man verdient.“ Es hat fast ein Jahr gedauert, bis Kelly und ich so wirklich miteinander klar gekommen sind, bis wir gegenseitig gelernt hatten, uns zu vertrauen. Als wir sie Ende April 2013 geholt haben, war ich manchesmal fast am Verzweifeln – ich war gut genug, um ihr Futter zu geben und sie mal zu streicheln, aber sagen lies sie sich von mir nichts. Im Jahr darauf hatte ich dann mehr Zeit für Kelly, konnte mehr mit ihr unternehmen und irgendwann war es soweit, seit damals sind wir ein eingeschworenes Team und ich kann mich selbst in schwierigen Situationen auf sie verlassen. Und sie sich auf mich, was fast noch wichtiger ist – schließlich bin ich diejenige, an der sie sich orientieren soll. Das kann sie nur, wenn ich sicher und stark bin. Sie hat viel gelernt, sie vertraut mir / uns und Kelly weißt, was sie darf und was sie besser lassen sollte.
So wie neulich bei diesem Reh, dass da frecherweise keine 50 m vor uns über den Weg rannte – erst mal gewinnt bei Kelly der Instinkt und sie rennt los, aber wenn ich sie zurück pfeife dann dreht sie um und kommt zu mir zurück und holt sich einen Berg Leckerli ab. Das war nicht immer so, wir haben lange und hart dafür trainiert um das zu erreichen.
Manchmal, wenn sie abends zu mir ins Bett hüpft, unter meine Decke krabbelt und sich dann solange zurechtrückt bis sie ganz dicht an mir dran liegt muss ich schmunzeln – als wir sie damals im T ierheim abgeholt haben hieß es „ihr müsst euch halt drüber im klaren sein, Kelly wird nie ein Schmusehund…“. Bloß gut, dass Kelly damals scheinbar nicht zugehört hat – wenn sie die Möglichkeit hat, ganz dicht bei einem von uns zu liegen (auch auf dem Sofa) dann macht sie das auch. 😉
Ich hoffe sehr, dass mir mein Herzenshund noch lange, lange erhalten bleibt. <3 <3 <3