Vormittagsbeschäftigung…

Ist ja klar – wenn ich um die Jahreszeit bei meinen Eltern bin und das Wetter passt so einigermaßen, dann renne ich mit meinem Papa in den Wald, Pilze fangen. Jetzt ist Maronen-Zeit, die lassen sich ganz toll trocknen und eignen sich dann hervorragend zum Saucen verfeinern. Es macht aber auch Spaß durch so einen Wald zu laufen, über den schönen moosigen Boden, den Wind in den Baumspitzen rauschen zu hören und sich einfach an der Natur zu freuen.
Man sieht wunderschöne Pilze – leider sind die, die so auffällig in der Gegend rumstehen meistens nur einmal eßbar… 😉 Unser bevorzugtes Objekt der heutigen Begierde, nämlich der Maronenröhrling ist ein Meister der Tarnung – der wirft sich zur Sicherheit auch mal ein paar Tannennadeln auf die Kappe und passt sich farblich der Umgebung an… 😉 Aber trotzdem – die Ausbeute hat sich gelohnt (und das war erst so etwa zur Halbzeit und nur mein Korb, Papa’s Korb war voll). Und weil es so schön war, haben wir noch die bevorzugte Pfifferlingsstelle aufgesucht – und das heißt Pilze suchen im Unterholz. Da hilft nur durchkrabbeln in gebückter Haltung und möglichst rückwärts, damit einem die Äste nicht ins Gesicht schlagen. Aber auch hier sind wir fündig geworden, die Pfifferlinge werden aufgehoben bis Montag, da weiß ich, dass sich dann jemand auf ein leckeres Abendessen freut.

 

Kleiderberge…

… auf dem Bett, auf dem Fußboden im Schlafzimmer und auf dem Fußboden im Ankleidezimmer. Ein Berg für Ebay, ein Berg für’s Sozialkaufhaus, ein Berg für „taugt nur noch als Putzlappen“ – und mittendrin meine Wenigkeit, schwankend zwischen „So ein Mist, das Anprobieren nervt“ und fassungslosem „der Rock saß im November letzten Jahr noch perfekt, der ist jetzt ja mindestens 10 cm zu weit“.
So langsam realisiere ich es gerade selbst, was diese verlorenen 16 kg tatsächlich an meiner Figur verändert haben. Und irgendwo hinter der unbändigen Freude über die jetzige Figur sitzt der Gedanke „um Himmels Willen, du warst ganz schön gut beinander“. Und mal ehrlich – der Blick in die aufgeräumten Kleiderschränke gefällt mir. Jetzt ist wirklich nur noch das drin, was ich anziehen kann, weil es passt. Mal so zum Anschauen – der graue Rock passt aktuell perfekt. Drunter liegt der Rock von dem ich oben geschrieben habe „10 cm zu weit“:

 

Seelentröster…

… müssen manchmal sein. Und wenn das bedeutet, dass es zum Frühstück frische Waffeln gibt, dann eben so:

Jetzt noch einen Besuch in der hauseigenen Wellness-Oase und ich hoffe, die Welt sieht dann wieder ganz brauchbar aus. Und wenn nicht – ich hab‘ noch Waffelteig… 😉

 

Von der Seele geschrieben…

Ich mag keine Wochenenden – und im Moment mag ich noch nicht mal die Abende auf dem Sofa. Ich sitze viel zu oft hier und grüble darüber nach, ob ich alles richtig mache und richtig gemacht habe. Das was ich jetzt habe, nämlich lange Abende allein auf dem Sofa, das hatte ich früher auch schon. Hier hat sich für mich nichts geändert, auch wenn sich sonst für mich alles verändert hat. Im Normalfall ist es ja auch das was ich wollte, ich habe mich ja dafür entschieden, mein Leben alleine zu leben. Aber jetzt gerade frage ich mich immer wieder: „War’s das jetzt? War das dein Leben? Was ist mit Deinen ganzen Träumen passiert, die Du hattest? Du wolltest Kinder, ein schönes Familienleben – du bist knapp 37, das wird wohl nichts mehr.“
Und ganz tief drinnen entdecke ich Gefühle, die ich so bisher nicht kannte – Neid und Eifersucht auf die Frauen, die genau das haben und nicht zu schätzen wissen und es oft achtlos mit den Füßen treten. Im Gegensatz zu früher könnte ich jetzt zwar fortgehen – aber im Moment? Nicht mal das ginge jetzt, ich wäre ja nicht mal in der Lage mich zu unterhalten. Und wohin soll ich denn gehen? Alleine macht es ja auch keinen Spaß, egal was. Also sitze ich Abend für Abend auf dem Sofa, höre Musik und hänge meinen Gedanken nach. Was dabei rauskommt? Nichts, was mich weiterbringt, die Abende enden damit, dass ich weinend ins Bett gehe und vor dem Aufstehen am nächsten Morgen graut mir sehr oft. Nicht ohne Grund habe ich mich die letzten Wochen und Monate in meine Arbeit gestürzt.
Ja, es gibt Tage an denen geht es mir gut, Tage an denen ich nicht alleine bin, Tage an denen der für mich wichtigste Mensch in meinem Leben da ist und mich umsorgt. Aber das ist eben „geliehenes Glück“, begrenzt auf Zeiträume die sich nicht oder nur schwer beeinflussen lassen. Tage, die nur schwer im Voraus zu planen sind – und die viel zu schnell vorbei sind. Und dann heißt es wieder warten, Tage und Stunden bis zum nächsten Wiedersehen zu zählen und doch wissen, dass es wieder nur begrenzt ist.