Entsaften mit dem Schnellkochtopf

Heute mal ein Beitrag aus der Rubrik „Küchentipps von Frl. Sonnenschein“ 😉
Gestern freute sich auf Facebook eine Bekannte über eine Schüssel „Graichala“ 😉 (Mirabellen) – gleichzeitig überlegte sie aber, wie sie diese verarbeiten solle. Denn egal ob Marmelade oder Gelee – Mirabellen sind Steinfrüchte, müssen also vor dem Verarbeiten von selbigem befreit werden.
Ich hab dann irgendwann geschrieben, dass ich im Schnellkochtopf entsafte und mein Obst immer komplett rein gebe, ohne vorher zu entsteinen. Und weil mich dann mehrere Leute fragten, wie ich das mache hier also die Anleitung. 🙂

Damit der Beitrag nicht zu lang wird, geht es hier weiter.

Ich nutze zum Entsaften meinen 4,5 Liter Sicomatic-Schnellkochtopf mit einem gelochten und einem ungelochten Einsatz:

Auf den Boden des Schnellkochtopfs gebe ich ca 0,5 Liter Wasser, dann kommt der ungelochte Einsatz in den Topf, darauf der gelochte. In den gelochten Einsatz gebe ich die gewaschenen, guten Früchte – mit Kernen und Stiel. Alles was optisch nicht mehr einwandfrei ist, bleibt draußen, auch Blätter und andere Dinge sortiere ich natürlich aus. Im Normalfall kann ich ca. 1 kg Obst in den Siebeinsatz geben.

Danach den Schnellkochtopf schließen und auf Stufe 2 hochkochen lassen, danach etwa 15 Minuten auf dieser Kochstufe kochen lassen. Nach Ablauf der Kochzeit abkühlen und abdampfen lassen, den Topf öffnen.
Oben im Siebeinsatz liegt das ausgekochte Obst, unten im geschlossenen Einsatz wurde der Saft aufgefangen. Ich habe mir angewöhnt, den Obstmatsch in ein Sieb zu geben, da sich auf die Art nochmal ein bisschen Saft auffangen lässt.
Den ungelochten Einsatz aus dem Topf zu angeln erfordert etwas Übung, da (zumindest bei meinem Topf) das Ganze eine etwas kippelige Angewohnheit ist. Den entstandenen Saft schütte ich in ein anderes Gefäß um, damit ich die nächste Ladung zum entsaften vorbereiten kann.

Zwischen den einzelnen Ladungen zum Entsaften sollte der ungelochte Einsatz außen und der Topfboden innen immer mal wieder sauber gemacht werden – an- / eingebrannter Saft ist nicht so toll. Ich spreche da aus Erfahrung. 😉

Nettes Phänomen am Rand – dadurch, dass man zu jeder Runde Entsaften auch Wasser dazu gibt kann es schon mal sein, dass ihr mehr Saft gewinnt als ihr Früchte hattet. Der große Teil des Wassers im Topf verdampft ja, ein kleiner Teil kondensiert beim Abkühlen am Deckelinneren und tropft durch den Obstmatsch in den ungelochten Einsatz. Wenn das bei z.B. zehn Mal entsaften jedes Mal 0,1 Liter ist habt ihr am Ende 1 Liter zusätzlich.

Schaut ggf. in der Anleitung eures Schnellkochtopfs nochmal nach den genauen Zeiten und Flüssigkeitsmengen, bevor ihr loslegt.

Ich kenne nur diese Art zu entsaften, da ich keinen Entsafter habe (warum auch, geht ja auch so), ich kann also nicht vergleichen, ob das jetzt aufwändiger oder einfacher ist. Für mich persönlich ist es so einfach genug, da ich mir das mühsame Entsteinen (oder bei Johannisbeeren das Abzupfen) spare, ich würde lediglich größeres Obst wie. z.B. Pfirsiche zumindest halbieren, evtl. sogar vierteln.
Während der Kochzeit kann man nebenher andere Dinge machen, stricken geht z.B. ganz wunderbar. 😉

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

2 Kommentare

  1. Danke. Ich wusste gar nicht, dass es ungelochte Einsätze für die Schnellkochtöpfe gibt.

Schreibe einen Kommentar zu Tanja Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

* Mit der Nutzung dieses Formulars erklärst du dich mit der Speicherung und Verarbeitung deiner Daten durch diese Website einverstanden.