Auch in diesem Jahr schreibe ich einen Jahresrückblick, obwohl für einen großen Zeitraum des Jahres 2023 die Devise „Bitte nicht nochmal!“ gilt. Abgesehen von wenigen schönen Momenten kann 2023 in die Tonne… Wie immer sind die Monatsüberschriften mit dem jeweiligen Archiv verlinkt.
Das Jahr begann mit einer sehr bescheidenen Silvesternacht, da unser als „böllerfrei“ gebuchtes Ferienhaus alles andere als böllerfrei war. Das Ganze hatte mich so sehr gestresst, dass wir einen Tag früher als geplant zurückgefahren sind und ich den Tag vor meinem 50. Geburtstag heulend im Bett verbracht habe. Mein Geburtstag brachte dann den ersten schönen Moment dieses Jahres – der Mann machte mir einen Heiratsantrag. Ende Januar habe ich sehr spontan mein Auto verkauft, weil ich es zu wenig genutzt habe.
Wir haben das Wohnzimmer nochmal umgeräumt und den für uns perfekten Couchtisch gebastelt. Außerdem hat sehr spontan ein Senioren-Elektromobil als Fahradersatz für mich bei uns Einzug gehalten. Die letzte Woche des Monats haben wir auf Usedom verbracht und uns den Wind um die Nase wehen lassen.
Der März begann erstmal sehr angenehm mit einem Strickwochenende in der Jugendherberge in Nottuln, danach war ich noch eine komplette Woche bei meinen Eltern, weil der Mann eine Woche in der Firma war. Ende März überschlugen sich dann die Ereignisse – der kleine Hund musste kastriert werden, zeitgleich wurde eine Geschwulst am Rutenansatz entfernt. Einen Tag später rief meine Mutter an, dass mein Vater mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht wurde und es nicht wirklich gut aussieht. Zum Glück funktioniert unsere Familie hier wirklich wie ein Uhrwerk, mein Bruder hat sich quasi sofort ins Auto gesetzt und ist losgefahren. Ich / Wir mussten erstmal überlegen und Lösungen finden – der Mann war wegen des frischoperierten Hundes auf das Auto angewiesen und konnte mich aus dem gleichen Grund auch nicht begleiten. Also habe ich mich getraut und bin mit dem Zug zu meinen Eltern gefahren.
April
Hier gibt es kein verlinktes Archiv – der Monat war so bescheiden, dass ich nicht gebloggt habe. Mein Papa lag nach wie vor im Krankenhaus, meine Mutter war aufgrund einer OP am rechten Fuß nicht in der Lage selbst Auto zu fahren so dass ich den kompletten April bei meinen Eltern verbracht habe. Wobei wir mehr Stunden im Klinikum in Weiden als zu Hause waren. Dazu kam, dass es beim kleinen Hund nach der OP an der Rute Komplikationen gab, so dass ihr diese Mitte April amputiert werden musste.
Der Mai brachte vorsichtige Entspannung – meine Mutter konnte wieder selbst Auto fahren, mein Papa war immerhin soweit wieder hergestellt, dass er aus dem Krankenhaus in die Kurzzeitpflege bzw. in ein Pflegeheim wechseln konnte. Ich war also wieder häufiger zu Hause in Leipzig und habe dann das schöne Wetter genutzt, um Zeit in unserem Garten zu verbringen und diesen zu genießen. Ende Mai war ich nochmal bei meinen Eltern, weil bei meinem Papa eine nicht ganz einfache Operation anstand.
Mein Papa schien die Operation gut überstanden zu haben, deswegen habe ich mich am 01.06. nachmittags mit dem Zug auf die Rückfahrt nach Leipzig gemacht. Am anderen Morgen wurde ich um halb sechs durch einen Anruf meiner Mutter geweckt. Ich wusste auch ohne ans Telefon zu gehen, was passiert war. Der Mann und ich sind quasi umgehend wieder zurück zu meiner Mutter gefahren. Den restlichen Monat habe ich wechselweise zu Hause und bei meiner Mutter verbracht.
Irgendwann trudelte in diesem ganzen Chaos auch noch die Bewilligung meiner Reha-Maßnahme ein – passenderweise hätte ich eine gute Woche vor unserem Hochzeitstermin in der Klinik sein sollen. Passte ja irgendwie zu diesem Jahr.
Anfang Juli war ich in Kassel auf dem Wollfestival und ich hatte gehofft, damit wieder eine Reihe schöner Ereignisse einläuten zu können. Das Leben hatte andere Pläne – am 13.07.2023 griff ein Feldbrand auf unseren Gartenverein über und hat 16 Lauben vernichtet. Darunter auch unsere Laube, die wir ja gerade erst fertig renoviert hatten. Ich habe mich in diesen Tagen sehr häufig gefragt, was ich noch alles aushalten kann und soll. Mit unserem zerstörten Garten fiel auch ein für mich wichtiger Erholungsort weg, einen Wiederaufbau würde es nicht geben. Dafür fehlt dem Mann und mir die Kraft. Psychisch und Physisch.
Der August war überschattet davon, dass es mir miserabel ging. Die Ereignisse der letzten Monate hatten Spuren hinterlassen und ich saß häufig in einem tiefen, dunklen Loch und musste meine ganze Energie zusammenkratzen um den normalen Alltag bewältigen zu können. Ein kleiner Lichtschimmer war die Familienfeier bei meinem Cousin im Schwarzwald. Und Ende des Monats kam der Mann mit der überraschenden Nachricht aus dem Gartenverein, dass es für uns dort vielleicht doch weitergehen könnte, da ein Garten frei wird, der für uns passt.
Der September war einer der Monate, in denen es tatsächlich bergauf ging. Anfang des Monats war klar, dass wir einen neuen Garten pachten können. Parallel dazu wurden in unserem alten Garten die letzten Überreste des Brandes beräumt, so dass wir dieses Kapitel auch abschließen konnten. Außerdem hatten wir eine schöne Familienfeier auch wenn sie anders als gedacht war. Und dann ist der September ja unser Urlaubsmonat – wir waren wie immer auf unserer Herzensinsel Rügen, dieses Mal in Begleitung meiner Mutter.
Der Oktober war nahezu ereignislos und ich war darüber sehr froh. Und trotzdem war jede Menge los. Wir haben viel Zeit in unserem neuen Garten verbracht und dort angefangen aus- und aufzuräumen. Außerdem fand das alljährliche Mädelswochenende statt, dieses Mal hatte ich quasi Heimvorteil, da wir in Erfurt waren. Zwischendurch war ich bei meiner Mutter, da es diverse Dinge zu regeln gab.
Der November brachte durchweg erfreuliche Termine wie z.B. die jährliche Grippe – und Corona-Impfung. Ziemlich zu Anfang des Monats war ich wieder in der Jugendherberge in Nottuln zum Strickwochenende. Und schon eine Woche später war unser großer Tag da – der Mann und ich haben geheiratet und hatten eine wunderschöne Hochzeitsfeier, die genau so war wie wir uns das vorgestellt hatten. Daran anschließend haben wir ein paar Tage in einem Wellness-Hotel verbracht und damit war der Monat auch schon fast wieder vorbei.
Der Dezember war arbeitsreich, aber durchaus erfreulich – wir haben nach anderthalb Jahren endlich unser Schlafzimmer neu gestaltet. Dummerweise hat uns die Spedition vermutlich nicht nur die Möbel von Ikea gebracht sondern auch Corona. Zum Glück war es bei uns beiden ein sehr leichter Verlauf. Ungewohnter Anblick in diesem Dezember – ich habe weder weihnachtlich dekoriert noch Plätzchen gebacken. Keine Kraft dafür übrig und dieses Jahr bin ich einsichtig genug, es nicht auf Zwang zu versuchen.
Die Weihnachtstage haben wir wie immer bei meiner Mutter verbracht, wir bleiben dieses Mal bis in den Januar dort und lassen den alljährlichen Silvesterurlaub sozusagen ausfallen. Ist ja eh nirgends so ruhig wie wir das gerne hätten. Aber da ich ein echt gutes Händchen für Arzttermine habe, darf ich zwischendurch für eine Nacht zurück nach Leipzig fahren um noch ein CT von meiner Lunge machen zu lassen.
Gesundheit
Das Jahr war streckenweise sehr, sehr kräftezehrend und ich habe an vielen, vielen Tagen einfach nur dagesessen und Löcher in die Luft gestarrt. Ich bin weit davon weg, einen normalen Alltag leben zu können und mogle mich immer irgendwie so durch. An diesem Zustand wird sich auch nichts mehr verändern und ohne die Unterstützung des Mannes wäre ich an vielen Tagen im Jahr einfach aufgeschmissen. Anfang 2024 gehe ich zur Reha nach Bad Bentheim, dort wird sich zwar in Bezug auf meine Gesundheit wenig verändern, ich hoffe allerdings sehr, dass ich durch die Reha die ersten, wichtigen Schritte in Richtung Erwerbsunfähigkeit gehen kann.