Zwischen 5:30 und kurz nach 7 Uhr passiert genau das Gleiche wie gestern auch – aufstehen, duschen, schminken, frühstücken. Einziger Unterschied: alles noch ein bisschen hektischer als die letzten beiden Tage denn ich wollte partout nicht aufstehen. Aber alles nicht so schlimm, dann wird das Lösen der Tagesaufgabe eben auf den Abend verschoben. Davon geht die Welt nicht unter. 😉
Um 7:20 sitzen wir im Auto, heute darf Fred mich ins Büro bringen. Da wir fast den gleichen Arbeitsweg haben, verzichten wir im Normalfall darauf mit zwei Autos zu fahren. Und je nachdem, welche Strecke wir nehmen bringe eben ich ihn (dann fahren wir über die B13) oder er mich (dann nehmen wir die A9) ins Büro. Die Autobahn ist frei, so dass ich bereits um 7:40 Uhr vor dem Bürogebäude aus dem Auto geworfen werde. Ich freu mich darauf, noch ein paar Minuten das Büro wirklich für mich alleine zu haben. Unser Büro hat nämlich Arbeitsplätze für knapp 20 Leute – wobei nur 4 oder 5 Kollegen wirklich jeden Tag da sind. Die restlichen Plätze sind Arbeitsplätze für die Kollegen, die eigentlich immer in Projekten vor Ort bei verschiedenen Kunden sind und nur manchmal ins Büro kommen, dann aber auch irgendwo arbeiten müssen.
Nach dem hochfahren des Rechners und dem Starten der virtuellen Maschine dann die Ernüchterung – mein Mailprogramm macht Zicken und lässt sich nicht starten. Ohne Mails bin ich aber vollkommen aufgeschmissen, darüber laufen bei mir 95% der Informationen und Planungen. Bis ich endlich einen Kollegen gefunden habe, der mir die virtuelle Session beenden und mich zwangsausloggen kann, wird es 8:30 Uhr… (Ich arbeite in einer IT -Firma, aber das mit der internen IT ist eher…. naja…)
Ich habe mir für heute fest vorgenommen, alles zu bearbeiten was irgendwie mit der Faktura von Rechnungen zu tun hat, die wir von externen Dienstleistern bekommen haben. Um diese an unsere Kunden weiter zu berechnen brauche ich nämlich die Hilfe unseres Controllers, der immer Mittwochs bei uns in München (statt in Regensburg) ist. Und es arbeitet sich irgendwie angenehmer, wenn man mal kurz beim Kollegen vorbeigehen kann als immer anrufen zu müssen und / oder Mail zu schreiben.
Abgesehen von zwei, drei kleineren Unterbrechungen komme ich gut vorwärts und bis zur Mittagspause habe ich einen großen Teil des Stapels abgearbeitet. Auch wenn ich am Schreibtisch esse, schaffe ich es tatsächlich, eine halbe Stunde lang sowas wie Pause zu machen und nebenher diverse Prospekte und Anzeigenblättchen durchzublättern während ich meinen
Salat mümmle. Und das Telefon macht tatsächlich auch Mittagspause… 😉
Nach dem Essen mache ich mich an die restlichen Rechnungen – dummerweise habe ich mir die fünf unangenehmsten, weil bis zu 7 Seiten dicke, Rechnungen aufgehoben und kläre diese jetzt mit der Innendienst-Kollegin des Vertrieblers. Um zukünftiges Chaos beim Buchen zu umgehen legen wir in einer kurzen Besprechung mit unserem Controller fest, wie die Aufträge im System ergänzt oder geändert werden müssen und führen diese Änderungen auch gleich durch.
Mittlerweile ist es kurz vor 16 Uhr – mein Hardware-Techniker ruft an und erinnert mich dezent daran, seine Ersatzteilbestellungen noch rechtzeitig zu bearbeiten, weil er mal wieder genau gespürt hat, dass ich mein Zeitgefühl verloren habe, die Bestellung aber bis 16:30 spätestens in der Logistik sein muss. Die letzte halbe Stunde arbeite ich noch ein bisschen Mails ab und plane meinen morgigen Tag.
Pünktlich um kurz vor 17 Uhr sehe ich, dass ich eine SMS von Fred bekommen habe – der Text lässt mich schmunzeln. Er schreibt „nach dieser Lichtsignalanlage folgt keine weitere…“ Mal ehrlich – wenn er wie immer „letzte Ampel“ geschrieben hätte, wüsste ich auch Bescheid. Das ist nämlich unser Zeichen für „bin gleich da“, auch wenn ich ihn abhole – in beiden Fällen ist kurz vor erreichen des jeweiligen Firmengebäudes nämlich eine Ampel, die immer, immer rot ist. Da wird dann kurz die SMS getippt und im Normalfall steht derjenige, der abgeholt wird dann schon vor der Türe bis man endlich die letzten Meter
gefahren ist.
Im Auto äußere ich den Wunsch, mal wieder schottisch Essen zu gehen – und rechne eigentlich damit, dass Fred nicht so begeistert ist. Der geht nämlich nicht sooo gerne ins Restaurant zum goldenen M. Zu meiner Verwunderung stimmt er meinem Wunsch gleich zu – und weil in der Ecke auch noch eine Filiale eines Adler-Modemarktes angesiedelt ist, beschließen wir, dort gleich noch nach einem Anzug für ihn zu schauen. In drei Wochen braucht er einen, um den Dresscode auf einer Hochzeit einhalten zu können…
Kurz und schmerzlos wird bei Adler ein Anzug anprobiert, sitzt, passt, wackelt und hat Luft – allerdings würde ich gerne noch wo anders schauen um wenigstens vergleichen zu können. Aber wir wissen ja jetzt, wo wir fündig werden.
Bei Mc Donalds ist es gut voll, egal, ich hab jetzt Appetit auf einen leckeren Burger, Pommes und Cola. Manchmal muss das sein….
18:30 – wir sind zu Hause, ich mag erst mal die übliche Blog- und Ravelryrunde drehen und die Tagesaufgabe lösen. Nebenher läuft der Fernseher und die Eilmeldung „weißer Rauch aus der sixtinischen Kapelle“ lässt mich aufhören und wir wechseln das Programm zu N24 um diesen spannenden Moment nicht zu verpassen, bis es um kurz nach 20 Uhr „Habemus papam!“ heißt.
Auch wenn ich schon eine ganze Weile aus der Kirche ausgetreten bin, weil mich die Institution Kirche nicht überzeugt finde ich es doch sehr spannend, einen solchen historisch und politisch bedeutenden Moment mitzuerleben.
20:45 – mir fällt ein, dass ich ja noch bloggen möchte, also schnell an den Rechner. Wenn ich jetzt gleich auf „Speichern“ geklickt habe, werde ich nochmal bei Ravelry und Facebook schauen und dann ins Bett fallen. Meine Wäsche liegt übrigens immer noch in der Waschmaschine / im Trockner….