Der Tag beginnt wirklich früh – ich darf ab 2 Stunden vor dem geplanten Zahnarzttermin nichts mehr essen oder trinken, so dass ich mein Frühstück bereits um 6:30 Uhr beendet haben muss. Um 8:30 Uhr soll ich nämlich in der Zahnarztpraxis sein, da ich noch ein Beruhigungsmittel bekomme, um den Eingriff, der für 9:30 Uhr geplant ist, durchzuhalten.
Das klappt soweit auch alles, Fred setzt mich pünktlich um 8:30 Uhr beim Zahnarzt ab und fährt dann zurück nach Hause. Ich bekomme die beiden Tabletten verabreicht und darf im Wartezimmer Platz nehmen. Um mich abzulenken stricke ich an meinem TGV weiter, rechte Maschen stricken schaffe ich fast immer. Während die Zeit vergeht, spüre ich die Wirkung der Tabletten, bei mir macht sich eine gewisse „alles egal“-Stimmung breit. So sollte es sein, Ziel erreicht.
Irgendwann werde ich von der Zahnärztin und einer Sprechstundenhilfe ins Sprechzimmer geführt und auf den Stuhl gesetzt, die Zahnärztin spritzt an drei Stellen ein lokales Betäubungsmittel und fängt an, alles für den Eingriff vorzubereiten. Während ich mir noch so überlege, dass es mir eigentlich lieber wäre, wenn die Ärztin nicht alles erklären würde sagt die Sprechstundenhilfe so nebenbei „der Zahn ist übrigens draußen, wir müssen nur noch die Wunde sauber machen und zunähen“. Hä?? Wie jetzt? Na, auch recht.
Auch das Nähen merke ich nicht und sehr schnell sitze ich wieder senkrecht im Stuhl. Bis Fred mich abholt darf ich wieder ins Wartezimmer umziehen. Als ich realisiere, dass schon alles vorbei ist fange ich erst mal an zu zittern und zu frieren – nur gut, dass ich was zum einwickeln dabei habe. Fred ist pünktlich da und bringt mich nach Hause, wo ich mich zielstrebig aufs Sofa verkrieche. Krankenschwester Kelly nimmt sofort ihre Arbeit auf und betüdelt mich ausgiebig:
Ich döse eine ganze Zeit in die Ecke gelehnt vor mich hin, immer bewacht von Kelly. Erst gegen 14 Uhr werde ich so langsam wieder munter und möchte was zum Essen haben. Ich entscheide mich für ganz frische, weiche Lebkuchenherzen. 😉
Den Rest des Tages verbringe ich weiterhin auf dem Sofa, dann allerdings mit dem Strickzeug oder dem Tablet in der Hand.
Fred verabschiedet sich Abends zum Tischtennistraining, ich zappe mich durchs Fernsehprogramm. Gerade als ich feststelle,
dass eh nichts brauchbares kommt klingelt das Telefon. Ein Blick aufs Display zeigt mir, dass Andrea, meine beste Freundin anruft. Und das, obwohl sie Mittwochs eigentlich nie kann. 😉
Wir ratschen knapp anderthalb Stunden miteinander – da wir beide mit Headset telefonieren geht das problemlos. Ich sitze auf dem Sofa und stricke und bei ihr war heute Hausarbeit nebenher dran. Als Fred vom Training kommt, geht er gleich noch eine Runde mit Kelly während ich diesen Blogeintrag hier tippe. Jetzt ist dann gleich Zeit fürs Bett, ich bin gespannt ob und wie sich die Wunde bemerkbar macht, wenn ich mich hinlege.